Riwollis
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Stricken oder Häkeln ist ein Prozess. Daher treten während der Arbeit immer wieder Fragen auf. Einige, die allgemein beantwortet werden können sind hier aufgelistet. Für spezielle Fragen oder projektbezogene Fragen kannst du jederzeit vorbei kommen und wir finden eine Antwort oder eine Lösung für dein Problem.
Mit der Zeit verlieren die Kunststoffseile die Elastizität und werden hart. Dagegen kann man leider nichts machen. Wenn sich die Seile aber durch die Aufbewahrung spiralförmig verformt haben kann man sie mit einem einfachen Trick wieder glatt kriegen. Lege die Nadel in eine große Bratpfanne und übergieße sie mit heißem Wasser. Ich verwende dazu immer Wasser aus dem Wasserkocher. Nach ein paar Minuten lösen sich die Spiralen auf und das Seil der Nadel wird wieder gerade. Sei vorsichtig beim herausnehmen, weil die Metallnadeln sehr heiß werden.
Zuerst solltest du auf der Banderole der Wolle schauen, welche Nadelstärke angegeben wird. Das ist ein erster Anhaltspunkt. Strickst du eher fest orientiere dich am oberen Bereich, wenn du locker strickst am unteren. Grundsätzlich solltest du die Nadelstärke verwenden, mit der dir dein Gestrick gefällt. Ist das Gestrick zu locker, verliert das Strickstück beim Tragen nämlich seine Form. Wenn du eine Maschenprobe anfertigst stricke mit verschiedenen Nadelstärken um auszuprobieren was dir besser gefällt und leichter von der Hand geht.
Aus einer Strickanleitung:
Stricken Sie eine Maschenprobe mit 12x12 cm und messen Sie 10x10cm aus. Sind es weniger Maschen als ... angegeben: Stricken Sie fester oder nehmen Sie dünnere Nadel. ... Haben Sie mehr Maschen gezählt: versuchen Sie lockerer zu stricken beziehungsweise nehmen Sie dickere Nadeln.
Das ist natürlich völliger Quatsch. Stricke so wie es dir gefällt. Es ist ausgeschlossen die Maschenprobe der Anleitung zu erreichen. Wer will sich schon über ein ganzes Projekt hinweg anstrengen fester oder lockerer zu stricken als gewohnt.
Beim Stricken ist das Verhältnis von Maschen zu Reihen immer gleich. Bei kraus Gestricketem sind 2 Reihen so hoch wie eine Masche breit ist. D. h. bei kraus Gestricktem jede 2. Reihe eine Masche aufnehmen.
Bei glatt Gestricktem sind 4 Reihen so hoch wie 3 Maschen Breit sind. Daher muss bei glatt Gestricktem abwechselnd jede und jede 2. Reihe eine Masche aufgenommen werden.
Das gilt natülich nur, wenn für die Blende die gleiche Nadelstärke wie für die Jacke verwendet wird. Trifft das nicht zu hilft nur eine Maschenprobe oder einfach ausprobieren und im Zweifelsfall, wenn es zu weit oder zu eng wird, wieder auftrennen.
Das weiß ich auch nicht. Die Maschenzahl hängt von der Größe, der Nadelstärke und dem Muster ab. Auf Basis einer Maschenprobe kannst du das aber ganz leicht ausrechnen. Stricke die Maschenprobe mindestens mit doppelt so vielen Maschen wie auf der Banderole für 10cm angegeben ist.
Stricke mindestens 5cm in dem Muster, das ein Strickstück später haben soll. Miss dann mit dem Maßband eine gewisse Anzahl von ganzen Maschen ab und notiere die zugehörigen Zentimeter. Überlege dir wie weit dein Pullover oder deine Jacke werden soll. Dann gehts weiter mit dem Dreisatz. Dein Strickstück wird 55cm weit, bei deiner Maschenprobe sind 29 Maschen 12 cm breit:
Du rechnest 29M ÷ 12cm × 55cm = 132,9 M . D. h. du musst 130M + 2 Randmaschen = 132 Maschen anschlagen.
Wenn du keine Lust hast eine Maschenprobe zu stricken kannst du auch die Angabe auf der Banderole verwerden. Bedenke dabei aber, dass diese Maschenprobe für glatt rechts gestrickt gilt.
Willst du es genau wissen kannst du den Beitrag "Maschenanschlag - So findest du die perfekte Weite für deinen Pulli" lesen
Das ist Geschmackssache. So, dass das Gestrickte schön aussieht. Die Ränder müssen dabei nicht an beiden Seiten gleich gearbeitet werden. Grundsätzlich gibt es zwei Varianten. Entweder in beiden Richtungen stricken oder in einer Richtung stricken und in der anderen die letzte oder erste Masche nur abheben. Es ergibt sich ein sogenannter Kettenrand, wenn du die erste Masche abhebst und die letzte Masche rechts strickst. Du kannst auch die letzte Masche abheben und die erste Masche stricken. Du erhältst einen Knötchenrand, wenn du die erste und die letzte Masche jeder Reihe rechts strickst. Wenn du sehen willst, welche Varianten von Randmaschen es gibt kannst du das im Blog lesen unter "Stricke die perfekten Randmaschen an jedem Strickstück" nachlesen.
Das kommt darauf an wie der Ausschnitt ausgearbeitet wird. Wird eine Blende angestrickt kannst du die Maschenaufnahme einfach eine Masche weiter vom Rand entfernt machen. Die Blende liegt dadurch über dem unschönen Rand und verdeckst diesen.
Du kannst auch die Kante umhäkeln. Mache dafür zuerst auf jeden Fall eine Reihe Kettmaschen. Dadurch liegt der Häkelrand ebenfalls über dem unschönen Rand und verdeckt diesen. Häkel dann noch 2 oder 3 Reihen feste Maschen auf die Kettmaschen und du hast einen gleichmäßigen Abschluss. Oder wie wäre es mit einem Abschluss mit Pikots oder Muscheln.
Du kannst auch eine Blende extra stricken und anschließend annähen. Dafür musst du die Maschen auf der Nadel lassen und einzeln mit Rückstichen annähen. Das mach zwar viel Mühe, sieht aber hinterher wirklich sehr professionell aus.
Soll keine Blende angebracht werden und du möchtest den Ausschnitt auch nicht umhäkeln, dann bleibt dir leider nichts anderes übrig als das Strickstück nochmal bis zum Beginn des Halsausschnittes aufzutrennen. Verwende dann für die Abnahmen betonte Abnahmen, dann wird die Ausschnittkante rechts und links gleich.
Bei betonten Abnahmen werden die Abnahmen nicht direkt am Rand durch abketten oder zusammen Stricken gemacht sondern ein oder zwei Maschen vom Rand entfernt, sodass die Abnahmen nach dem Zusammennähen oder nach dem Anbringen der Blende sichtbar bleiben.
Dafür sollten die Abnahmen auf der rechten und linken Seite unterschiedlich gearbeitet werden. In der Regel werden am rechten Rand die Maschen durch einen Überzug abgenommen. D. h. Randmasche und ggf. noch eine Masche stricken und dann einen Üüberzug arbeiten (eine Masche wie zum Rechtsstricken abheben, 1 M rechts, abgehobene Masche über die gestrickte ziehen). Dadurch ergibt sich eine nach links gerichtete Schrägung.
Am linken Rand werden zwei Maschen rechts zusammen gestrickt und zwar ein oder zwei Maschen vom Rand entfernt. D. h. die Reihe bis 4 Maschen vom Rand entfernt stricken, 2 Maschen rechts zusammen stricken und die letzten beiden Maschen rechts stricken. Dadurch ergibt sich eine nach rechts gerichtete Schrägung.
Klar. Ich stricke fast jeden Tag. Da kommen schon so einige Stücke zusammen. Ich muss aber zugeben, dass ich mich immer sehr schlecht von meinen Werken trennen kann. Da steckt immer viel Herzblut und Arbeit drin. Selbst bei einem Mindestlohn laut Frau Merkel wären die Stücke zum großen Teil unbezahlbar, obwohl ich schon zu den Schnellstrickern gehöre. Dabei ist dann aber die Zeit für den Entwurf, das Ausrechnen, die Maschenprobe noch gar nicht mitgerechnet. Außerdem - ich trenne wieder auf, wenn mir etwas nicht gefällt.
Es gibt Modelle, die würde ich nicht hergeben, andere verkaufe ich auch schon einmal zu einem sehr günstigen Preis, weil es selbst mir passiert, dass mir mein Strickstück fertig an mir gar nicht so gut gefällt, wie ich es mir vorgestellt habe.
Wenn du sich für eines meiner Stücke interessierst, komm einfach vorbei und schau es dir vor Ort an. Über den Preis werden wir uns dann vielleicht einig.
Nein. Eigentlich nicht. Das ist eine undankbare Sache. Wenn du in ein Konfektionshaus gehst, kannst du die Ware anprobieren und vor dem Spiegel sehen, wie das Stück an dir aussieht. Kommst du zu mir und möchtest, dass ich etwas für dich stricke, kann ich zwar an dir Maß nehmen und dir den Pullover oder die Jacke auf den Leib fertigen. Du kannst aber erst sehen ob dir die Farbe oder der Schnitt steht, wenn das Werk vollendet ist.
Und wenn es dir dann nicht gefällt? Die Arbeitszeit und das Material ist bereits aufgewendet.
Wenn du dir trotzdem ein maßgefertigtes Strückstück wünschst, frag doch in deinem Bekanntenkreis ob es jemand für dich strickt. Kommt gemeinsam vorbei, sucht euch das Material und das Modell aus und ich helfe euch einen einzigartigen, maßgefertigten Lieblingspullover zu bekommen.
Auf keinen Fall die 10x10 cm aus der Anleitung anschlagen. Bitte schlage mindestens das Doppelte an. Du kannst die Randmasche und mindestens ein oder zwei Maschen daneben nicht mit messen, da die Randmaschen und ihre Nachbarmaschen zum Einen auf beiden Seiten unterschiedlich werden und zum Anderen in der Breite nicht dem Strickbild entsprechen, wenn du viele Maschen anschlägst.
Außerdem ist es besser nicht ganze 10 cm zu messen sondern lieber ganze Maschen. Das ist besonders bei dickem Material ausschlaggebend. Da es mittlerweile sogar Pullover- und Jackenanleitungen für Nadelstärke 12 oder 15 gibt, stellst du fest, dass darin als Maschenprobe 9,5 Maschen für 10 cm angegeben sind. Hast du schon einmal eine halbe Masche gestrickt?
Wenn du genau wissen willst, wie du die perfekte Maschenprobe strickst und ausmisst, dann habe ich dir dazu etwas im Blog der Zahlenhexe geschrieben: